1Warum darf das Material von PCT nicht unter 5 °C eingebaut werden?
Es liegt nicht an unserem Material, sondern am Zement. Bei einer Temperatur von <5 °C ist die Hydratation stark eingeschränkt bzw. findet diese nicht mehr statt. Festigkeitsverluste, erhöhte Verformungen, Risse und Trocknungsprobleme sind die Folge (vgl. DIN 18560-1 Abs.: 7.5). Die Mindesttemperatur von 5 °C gilt für den Mischplatz, die Ausgangsstoffe, den Untergrund und die Raumluft im Gebäude.
2Wie lange hat man Zeit zum Glätten?
In der Regel wie bei einem normalen Estrich. Bei Temperaturen über 20 °C sollte so schnell wie möglich geglättet werden. Wenn die Fläche schon zu trocken ist, auf keinen Fall die Oberfläche wässern.
3Kann man bei einer größeren Estrichschichtdicke Retanol® Xtreme Estrich mit 50 kg Zement ausstreuen?
Nein, weil Retanol® Xtreme mit nur 50 kg Zement nicht funktioniert (Belegreife, Festigkeit). Unterschiedliche Zementmengen in einer Fläche verursachen unterschiedliche Spannungen, die zu Rissbildungen führen können.
4Wie lange kann man den Retanol® Xtreme Estrich verarbeiten?
Das kommt auf die Temperaturen an, in der Regel ist der Estrich 45–60 Minuten verarbeitbar.
5Darf man den Estrich, wenn die Oberfläche angetrocknet ist, nochmals nass machen?
Nein. Es kommt zu Festigkeitseinbußen in der Oberfläche und die Wirkungsweise des Retanols® wird nachteilig beeinflusst.
6Kann man einen Estrich auch mit der Hand glätten, wenn dieser beschichtet werden soll?
Ja. Ist aber ein Haftzugwert von 1,5 N/mm2 gefordert, sollte man auf jeden Fall mit der Maschine glätten.
7Warum sollte der Beton bei einem Verbundestrich gefräst werden?
Um grobe Verschmutzungen, Ablagerungen und anbindungshemmende Schichten zu entfernen. Bedingt durch die hohe Krafteinwirkung beim Fräsen kommt es zu Störungen im Gefüge der oberen Betonrandzone. Ein zusätzliches Kugelstrahlen muss auf jeden Fall ausgeführt werden.
8Ist die Herstellung eines Retanol® Xtreme Estrichs als Sichtestrich im Verbund möglich?
Ja, ab 25 mm Schichtdicke. Für Sichtestriche steht aber auch Retanol® Xtreme SE zur Verfügung.
9Muss man unter die Dämmung auf die Rohbetondecke eine Folie legen?
Die Dämmung ist gegen Feuchtigkeit sowohl von oben aus dem Estrich als auch von unten gegen Feuchtigkeit aus der Rohbetondecke zu schützen. Siehe dazu auch die Abschnitte 5.1.2 und 5.1.3 in der DIN 18560-2. Diese Schutzmaßnahme ist durch den Planer bei der Bauwerksplanung festzulegen.
10Wie viel Luftfeuchtigkeit sollte auf der Baustelle bei und nach Estricheinbau mindestens herrschen?
Eine Luftfeuchtigkeit zwischen 50 und 60 % ist optimal. Lang anhaltende Werte über 70 % (z. B. bedingt durch unterlassenes Stoßlüften) wirken sich negativ auf die Trocknung aus.
11Ab wann kann man auf einen Thermowhite-Ausgleichsestrich einen beschleunigten Estrich auftragen?
Wenn dieser gemäß Herstellervorgaben (Sonderestrich) belegreif ist. Eine CM-Messung der Ausgleichsschicht ist erforderlich.
12Braucht man bei einem mit Retanol® Xtreme hergestellten Nutzestrich noch eine Hartstoffeinstreuung?
Nein, sofern keine Verschleißwiderstandsklasse unterhalb A 9 gefordert ist.
13Muss man bei Retanol® Estrich trotzdem Estrichfasern verwenden?
Nein, Estrichbewehrungen sind weder bei Retanol® Estrichen noch bei sonstigen Estrichen erforderlich (vgl. DIN 18560-2 Abs.: 5.3.2). Estrich-Faserbewehrungen speichern Wasser und sind für die Trocknung kontraproduktiv.
14Warum muss die Rohdecke schon einen Tag vor dem Einbau eines Verbundestrichs vorgenässt werden?
Das Vornässen bewirkt die Verringerung der Saugfähigkeit des Betons. Dadurch wird verhindert, dass zu schnell zu viel Feuchtigkeit aus der Haftbrücke und dem Estrich gezogen wird, was zu Schäden in Form von Rissen, Hohlstellen und Abplatzungen führen kann. Wird erst unmittelbar vor dem Aufbringen der Haftbrücke vorgenässt, so kommt es zu einer Füllung der Betonporen mit Wasser. Dies verhindert zum einen eine ausreichende Anbindung der Haftbrücke, zum anderen wird die Haftbrücke verwässert und sie verliert ihre Funktion und Festigkeit.
15Wenn Retanol® Xtreme eingebaut wird und für die letzte Mischung nur noch ca. 100 l Material gebraucht werden, kann man dann auch mit Retanol® Xtreme weniger dosieren, d. h. mit 200 ml und 2 Sack Zement?
Nein, es sollte eine komplette Maschine befüllt und mit 400 ml Retanol® Xtreme und 2,5 Sack Zement angemischt werden. Dadurch werden Dosierungs- und Mischfehler sicher vermieden.
16Wie lange ist ein Retanol® Xtreme Estrich verarbeitbar?
Die Verarbeitungszeit beträgt 45–60 Minuten. In dieser Zeit muss der Estrich eingebracht, verdichtet, abgezogen und geglättet sein.
17Kann man eine Trittschalldämmbahn 6 –1 mm unter einem Retanol® Xtreme Estrich auf eine Nippon SZ Ausgleichsschicht anwenden?
Nein, es wird eine Dämmplatte mit mind. 15–2 mm als Lastverteilungsplatte benötigt.
18Darf auch draußen ein Retanol® Estrich verlegt werden?
Ja. Retanol® darf auch dort verbaut werden, wo jeder gewöhnliche Zementestrich eingesetzt wird.
19Wie muss man beim Verbundestrich mit Retanol® Xtreme den Untergrund vorbereiten?
Die Untergrundvorbereitung unterscheidet sich gegenüber „normalen“ Zementestrichen nicht. Der Untergrund (Beton) muss im Kreuzgang gefräst und kugelgestrahlt sowie am Vortag vorgenässt sein.
20Kann man einen mit VIWA/VIWA gelb hergestellten Estrich mit einer Glättmaschine glätten?
Ja.
21Wie geht man am besten bei stark unebenen Betondecken vor?
Man baut einen Ausgleichsestrich ein.
22Warum kann es ein Problem sein, mit zwei Mann zu mischen?
Weil das Mischen zu schnell geht, die Mischzeiten werden nicht eingehalten. Auch können die Mischungen unterschiedlich ausfallen (nass – trocken).
23Warum sollte auf der Betonsohle eine Abdichtung verlegt werden?
Um aufsteigende Feuchtigkeit aus jungen oder erdreichberührenden Betondecken abzusperren.
24Estrich auf Balkonen – ist eine Drainage erforderlich, wenn der Estrich abschließend noch mit einer Abdichtung versehen wird? Was ist sonst noch zu beachten?
Die Drainageschicht ist Stand der Technik und dient – auch bei einer Abdichtung auf dem Estrich – als Absicherung, falls doch einmal eine Leckage entsteht oder gerade im Übergangsbereich Estrich zu aufgehenden Bauteilen Feuchte eindringt. Außerdem: Im Außenbereich muss der Estrich eine Mindestdicke von 50 mm haben.
25Wenn Estrich im Verbund gefordert ist, jedoch eine Dampfsperre gegen aufsteigende Feuchtigkeit gefordert ist – wie ist die Verfahrensweise?
In diesem Fall muss eine Abdichtung inkl. Grundierung (EP-Harzbasis) auf die Betondecke aufgebracht werden. Die Abdichtung erfolgt doppellagig kreuzweise, mindestens 800 g/m², und wird mit 0,8 –1,5 mm Quarzsand abgestreut. Nach der Aushärtung wird der überschüssige und nicht fest in das Harz eingebundene Quarzsand entfernt und die Fläche zusätzlich intensiv abgesaugt. Danach kann die mineralische Haftbrücke SZ und Retanol®Xtreme Estrich wie gewohnt eingebaut werden.
26Kann man im Winter Baustellenheizungen verwenden?
Bei Beheizung mit Elektro- bzw. Gasheizgeräten ist Vorsicht geboten, weil neben großen Temperaturunterschieden auch noch Zugluft entstehen kann. Durch die großen Temperaturunterschiede fällt die relative Luftfeuchtigkeit und entzieht dem Estrich sehr schnell Wasser an der Oberfläche. Dadurch kommt es zu Verformungen/Rissen und Oberflächenfestigkeitsverlusten. Gasheizgeräte können außerdem erhebliche Mengen an Wasser in den Bau eintragen.
27Kann man im Eingangsbereich (Außenbereich) einer kleinen Gaststätte, wo ein paar Tische und Bänke aufgestellt werden, einen Retanol®Xtreme Estrich verlegen?
Ja, der Estrich sollte wenigstens eine Dicke von 60 mm aufweisen.
28Wie viel Zeit hat man, um die Oberfläche eines Hydranol-Estrichs zu glätten?
Prinzipiell genauso wie bei einem Null-Estrich, bei höheren Temperaturen ist das Glätten so früh wie möglich auszuführen. Generell darf bei bereits angezogener Oberfläche auch hier kein Nachnässen erfolgen, um Gefügeschäden und Bindemittelanreicherungen an der OF zu vermeiden (Festigkeitsverlust).

© mit freundlicher Genehmigung der PCT-Chemie GmbH