1Wann ist ein Retanol® Estrich begehbar?
Nach 24 Stunden.
2Was passiert, wenn ein Heizestrich vor dem Aufheizen gefliest wurde?
Der Estrich wird mit hoher Wahrscheinlichkeit beim Aufheizen seine Spannung abbauen und es werden Risse entstehen, die sich auch im Fliesenbelag fortsetzen.
3Warum muss man nach dem Einbau eines Retanol® Estrichs unbedingt stoßlüften?
Das nicht über das Retanol® gebundene Wasser wird sehr schnell an die Estrichoberfläche transportiert und von der Raumluft aufgenommen. Ist diese weitestgehend gesättigt (dies ist bereits bei 75 % der Fall), ist eine weitere Aufnahme nicht möglich. Das Stoßlüften gewährleistet den notwendigen Luftaustausch und bewirkt so das zielgerichtete Erreichen der Belegreife.
4Warum benötigen Retanol® Estriche kein Funktions- und Belegreifheizen wie nicht beschleunigte Zementestriche?
Ein Retanol® Estrich erreicht auch ohne diese Aufheizmaßnahmen seine Belegreife. Das von der PCT Chemie vorgegebene Aufheizen ist jedoch zur Entspannung des Estrichs vor Belagsverlegung unbedingt notwendig.
5Warum muss die PCT Aufheizmaßnahme vor der Verlegung des Bodenbelages durchgeführt werden?
1.) Damit die Estrichplatte Spannungen abbauen kann. 2.) Weil ohne diese Maßnahme und das dazugehörige Aufheizprotokoll keine Belagsarbeiten ausgeführt werden dürfen.
6Wer hat für die Lüftung nach Einbau vom Estrich zu sorgen?
Dies ist Aufgabe des Auftraggebers/Bauherrn.
7Wann sollte ein Zementestrich abgedeckt werden?
Nur wenn keine anderen Maßnahmen zum Schutz gegen ein zu schnelles Austrocknen des Estrichs möglich sind.
8Kann man einen Retanol® Heizestrich, der auf 14 Tage Belegreife eingestellt ist, auch später aufheizen?
Ja. Die in den PCT Aufheizprotokollen aufgeführten Temperaturschritte und zeitlichen Abfolgen sind aber zwingend einzuhalten.
9Ab wann ist der Estrich bei einem Wasserschaden belegreif?
Derjenige, der die Trocknungsmaßnahmen durchführt, erklärt auch die Belegreife. Eine Freigabe durch die PCT Chemie GmbH kann im Falle eines Wasserschadens nicht erfolgen.
10Was bedeutet Rückfeuchteschutz bei Retanol® Estrich?
Schnellestriche und viele beschleunigte Estriche haben die Eigenschaft, nach Erreichen der Belegreife über die Luftfeuchtigkeit – vor allem, wenn diese zu hoch ist – bedingt durch eine große Hygroskopie Feuchtigkeit im Gefüge einzulagern. Retanole unterbinden dies durch eine darauf speziell ausgerichtete Wirkungsweise. Dieser Rückfeuchteschutz ist je nach Produkt bis zu 6 Monate wirksam. Siehe hierzu auch PCT Merkblatt Rückfeuchteschutz.
11Der Estrich ist leicht geschüsselt. Warum?
Zugluft, übermäßige Wärme, Sonneneinstrahlung, zu geringe Luftfeuchtigkeit im Objekt und damit verbundene zu schnelle Austrocknung während und nach dem Einbau sind häufig die auslösenden Faktoren. Weitere Ursachen können sein: zu feine Sieblinie, zu hoher W/Z-Wert, zu hoher Lehmanteil im Sand, Zemente mit zu hoher Güte sowie Estricheinbau bei zu geringen Temperaturen.
12Wann können auf einem Retanol® Xtreme Estrich frühestens Fliesen verlegt werden?
Bei der Verwendung eines Zementes der Klasse CEM I 32,5 R und einer Zementmenge von 62,5 kg nach 72 Stunden. Wäre aber auch schon nach 48 Stunden möglich, jedoch mit 75 kg Zement und CEM I 42,5 R.
13Darf eine Schüsselung des Estrichs abgeschliffen werden?
Nein, da die Verformung in der Regel wieder zurückgeht. Bei Fliesen- und Parkettbelägen kann dies zu einem Abriss zwischen Estrich und Kleber führen. Hohlstellen und Risse wären die Folge. Bei elastischen und textilen Belägen werden die abgeschliffenen Bereiche in Form von sogenannten „Krumpfungen“ sichtbar.
14Können Putzarbeiten auch nach den Estricharbeiten ausgeführt werden?
Es ist fast unmöglich, Putzarbeiten auszuführen, ohne dass Wasser wieder auf den Estrich kommt. Speziell an den Randbereichen kann Wasser unter und in den Estrich eindringen. Außerdem besteht die Gefahr von Schallbrücken im Randbereich. Der Estrichleger sollte auf jeden Fall schriftlich Bedenken gegen eine solche Ausführung anmelden und sich eine Estrichverlegung unter solchen Umständen schriftlich beauftragen lassen.
15Muss man bei Retanol® Estrichen einen bestimmten Fliesenkleber benutzen?
Man kann jeden Fliesenkleber, der für eine Applikation auf zementären Estrichen ausgelobt ist, verwenden.
16Kann man Bodenbeläge auf Retanol® Estrichen verlegen, wenn das Aufheizprogramm unterbrochen wurde?
Ein unterbrochenes Aufheizen ist streng genommen kein Aufheizen. Um sicherzugehen, muss man das komplette Aufheizprogramm für 14 Tage Belegreife erneut durchlaufen lassen. Gleichzeitig ist sicherzustellen, dass die maximale Vorlauftemperatur erreicht und entsprechend lange gehalten wurde.
17Darf man den Estrich an den Fugen mit Folie abdecken, um das Aufschüsseln zu vermeiden?
Ja. Es muss aber anschließend sichergestellt sein, dass eine ausreichende Trocknung dieser Bereiche möglich ist.
18Ab wann darf man bei Retanol® Estrichen ein Trocknungsgerät aufstellen?
Bei Retanol® Estrichen frühestens 14 Tage nach Einbau.
19Warum darf ein Retanol® Estrich nicht abgedeckt werden?
Kurzzeitiges Abdecken ist u. U. möglich. Die Zeit der Abdeckung ist auf jeden Fall der Beschleunigungszeit hinzuzurechnen. Es muss immer bedacht werden, dass ein abgedeckter Estrich eine zielgerichtete Belegreife nicht erreicht.
20Nach wie viel Tagen darf man ein Funktionsheizen bei einem nicht beschleunigten Zementestrich durchführen?
Ab dem 21. Tag nach Einbau.
21Welche Unterschiede gibt es beim Anschleifen von Retanol® Estrichen gegenüber Null-Estrichen?
Keine Unterschiede – vor dem Belag ist eine Reinigung von Rückständen des Baustellenverkehrs erforderlich; dies erfolgt mit einem Reinigungsschliff und Absaugen der Oberfläche.
22Wie ist das Temperaturregime bei einem in einem Kühlhaus (hier später konstant –18°C) verlegten Retanol® Estrich vor den Oberbelagsarbeiten zu fahren?
Zunächst ist die Belegreife mittels CM-Messung zu bestätigen. Ist die Belegreife gegeben und die spätere Betriebstemperatur mit –18 °C definiert, so ist eine Abkühlung auf diese Temperatur zur Entspannung des Estrichs nicht verkehrt, um, vergleichbar dem Aufheizen (hier entgegengesetztes Phänomen = Zusammenziehen des Estrichs), einmal den Spannungsauf- und -abbau vor den Belagsarbeiten sicherzustellen. Zusätzlich sollte hier auch die Schnittstellen-Koordination für beheizte und gekühlte Flächen beachtet werden.

© mit freundlicher Genehmigung der PCT-Chemie GmbH